5 Tipps für Einsingübungen

Auszug aus dem kostenlosen Videokurs "Einsingübungen". Sie können den ganzen Kurs unter diesem Artikel kostenlos anfordern.

 

1. Suchen Sie sich einen ruhigen Übungsraum!

gesangsübungen in ruheSuchen Sie sich einen ruhigen Übungsraum, in dem Sie ohne störende Ablenkung, ohne Lärm und in entspannter Atmosphäre Ihre Stimme vorbereiten können.
Das kann Zuhause sein, im Bandraum oder auch an jedem anderen Ort.
Wichtig ist einfach, dass Sie sich nicht gestört fühlen.
Übungen hören sich nicht immer toll an (sonst wären es keine Übungen) und wenn Freunde, Bandkollegen oder auch Nachbarn zuhören und Sie das stört, Sie sich einfach nicht ganz wohlfühlen, versuchen Sie die Situation für sich zu optimieren.
Wenn Sie aus diesem Grund die Übungen nur ganz leise singen, ist das für die Stimme anstrengender, als wenn Sie in mittlerer Lautstärke singen und Sie wollen ja auch nicht nur leise Töne üben.
Wenn Sie sich in lauter Umgebung einsingen, hören Sie Ihre Stimme nicht gut und laufen Gefahr Ihre Stimme zu überanstrengen, weil Sie dann leicht zu laut singen um sich selbst gut hören zu können.
Deshalb ist vom Einsingen bei Umgebungslärm abzuraten.
Wenn der Fernsehen oder das Radio läuft, wenn Sie Bandprobe haben und sich die Musiker schon mal warm spielen, oder wenn Sie im Auto sitzen, können Sie sich schon einsingen, die Frage ist nur wie. Wenn Sie sich wirklich qualitativ einsingen wollen und Überanstrengungen der Stimme vermeiden wollen, sollten Sie sich in Ruhe einsingen und auch immer die Möglichkeit haben sich frei bewegen zu können.

2. Achten Sie auf ihren Körper und bleiben Sie flexibel!

Einsingübungen und BalanceIch erlebe immer wieder, dass Sänger und Sängerinnen ohne bewusste Einbeziehung des restlichen Körpers singen oder Stimmübungen machen.
Häufig wird eine bestimmte Haltung eingenommen, die dem persönlichen Muster oder auch dem jeweiligen Spannungszustand entspricht, also bei Unterspannung im Mittelkörperbereich zum Beispiel tendenziell auf einem Bein. Oder es wird eine bestimmte Grundhaltung eingenommen, von der man denkt, sie wäre sinnvoll.
Wenn man beim Singen jedoch steif dasteht und sich nicht die Erlaubnis gibt, sich auch mal zu bewegen kann man sich leicht verspannen. Darunter leidet die Stimmqualität enorm. Vor allem zu hohe Spannungen im Hals- und Nackenbereich übertragen sich auf die Bewegungen, die im Hals stattfinden. Unter anderem kann dann die Kehlkopfmuskulatur nicht ideal arbeiten. Fehlspannungen im Körper wirken sich immer auch auf die Klangqualität aus. Ein ausgeglichener Spannungszustand ist beim Singen also enorm wichtig.
Versuchen Sie deshalb locker zu bleiben und achten Sie auf ihren Körper und auf aufkommende Verspannungen. Bewegen Sie sich auch ruhig beim Singen, wenn ihnen danach ist. Der Kontakt zum Boden ist dabei jedoch enorm wichtig.
Wenn die Fußsohlen Kontakt zum Boden haben, wirkt sich das direkt positiv auf die Atemfunktionen und damit auch auf die Stimmfunktionen aus.
Eine natürliche, innerliche Aufrichtung, guter Kontakt zum Boden und eine flexible und dynamische Bewegungsfähigkeit sind also der Schlüssel zu einer guten Atemfunktion und somit zu einer gesunden und klangfähigen Stimme.
Integrieren Sie also immer wieder Bewegungen, Lockerungs- und spannungsausgleichende Übungen in Ihr Einsingprogramm, damit Sie lernen sinnvolle Körperfunktionen für Ihre Stimme zu nutzen.

3. Beziehen Sie Ihre Artikulationsmuskulatur mit ein

Gesangsübungen und ArtikulationZur Artikulationsmuskulatur gehören die Lippen, die Zunge, der Unterkiefer und das Gaumensegel mit dem Zäpfchen. Nutzen Sie die Gesichts- und Artikulationsmuskulatur beim Singen. Nutzen Sie ihre mimischen Muskeln im Gesicht, um Ihrer Stimme und dem was Sie singen mehr individuellen Ausdruck zu verleihen.
Man darf Ihrem Gesicht also ruhig ansehen das Sie singen. Öffnen Sie also den Unterkiefer um Ihrer Stimme Raum zum klingen zu geben. Eine geringe Kieferöffnung und ein nach hinten verlagerter Stimmansatz behindern die Klangfähigkeit der Stimme und führen zu Fehlspannungen.
Bewegen Sie die Lippen beim Singen.
Eine deutliche, aber nicht übertriebe Aussprache erhöht die Verständlichkeit, sorgt für Vordersitz der Stimme und schont Ihre Stimme, da Sie fehlende Verständlichkeit nicht durch Lautstärke ausgleichen müssen. Sie sollten im Mund- und Gesichtsbereich nicht zu verkrampft, aber auch nicht zu entspannt sein. Wenn Sie im Gesichts- und Mundbereich zu schlaff sind, hört sich auch die Stimme kraftlos und eher monoton an und Sie können Ihre eigentlichen stimmlichen Möglichkeiten nicht ideal nutzen, die eigentliche Brillianz Ihrer Stimme kann sich nicht entfalten.

4. Achten Sie auf Ihre Atmung!

Gesangsübungen und die AtmungOhne Atmung keine Stimme. Häufig wird der Atmung beim Singen kaum Beachtung geschenkt. Sie läuft automatisch ab und bleibt deshalb meistens unbewußt.
Die Atmung läuft in drei Phasen ab:
„Einatmung, Ausatmung und Pause.“
Wir singen immer mit dem Ausatemstrom. Nach dem Ausatmen, also nach dem Singen eines Tones oder mehrerer Töne folgt eine Atempause.
Die Einatmung nach der Atempause läuft automatisch ab, sie kommt von ganz alleine.
Integrieren Sie doch mal bewusst ihre Atmung in die Einsingsituation.
Achten Sie darauf, wann und wie Sie einatmen.
Atmen Sie beim Einsingen nach Möglichkeit, also wenn die Einsingübungen dies zulassen, durch die Nase ein. Das wärmt die Luft an, reinigt sie und verhindert Trockenheit im Hals.
Wenn Sie durch den Mund einatmen, achten Sie mal darauf, ob Sie geräuschvoll einatmen.
In der Einatmung öffnen sich die Stimmlippen, damit die Luft einströmen kann.
Wenn die Einatmung hörbar ist, haben sich die Stimmlippen einfach nicht weit genug geöffnet.
Die hörbare Einatmung wird häufig als Effekt in der Popmusik eingesetzt und kann durchaus sehr reizvoll klingen.
Der Nachteil ist hierbei jedoch, das die Luft direkt an den nicht ganz geöffneten Stimmlippen entlangströmt.
Da die Luft beim Singen jedoch meistens nicht durch die Nase sondern eben durch den Mund einströmt, wird sie nicht erwärmt und auch nicht gefiltert.
Wenn also nun kalte und ungefilterte Luft an den Stimmlippen entlangströmt, trocknen die Schleimhäute schneller aus und können gereizt werden.
Wenn die Stimmlippenbewegung flexibel ist, sich die Stimmlippen in der Einatmung also weit öffnen können, kann zudem wesentlich mehr Luft in den Körper einströmen.
Man kann also schneller Luft ergänzen, die Zwerchfellbewegung kann effektiver stattfinden und der nachfolgende Stimmklang kann sich wesentlich besser entfalten.
Versuchen Sie also in den Einsingübungen geräuschlos einzuatmen.
Ein guter Sänger sollte in der Lage sein, Effekte bewusst einzusetzen und sie nicht ständig zu verwenden, weil er es nicht anders kann.
Atmen Sie in den gesamten Körper, also auch in den Bauch und in die Flanken.
Ziehen Sie beim Einatmen nicht die Schultern hoch.
Achten Sie auf die Atempause nach den Tönen.
Die Atempause kann ganz kurz oder lang sein, die Länge ist nicht entscheidend.
Wichtig ist jedoch, in der Atempause sollte die Bauch- und Artikulationsmuskulatur locker und gelöst sein.
Wenn Sie nach dem Singen den Bauch lösen, ihn also ganz locker lassen, kann sich das Zwerchfell in der anschließenden Einatmung schön tief absenken und Ihnen eine ideale tiefe Einatmung ermöglichen, dann haben Sie viel Luft für die neuen Töne zur Verfügung.
Das wirkt sich besonders positiv auf den folgenden Stimmklang aus.
Überziehen Sie nicht ihre Atembögen, singen Sie also nicht so lange, bis Sie keine Luft mehr haben, sonst müssen Sie danach schnappend einatmen.
Idealerweise atmen Sie von ganz alleine ein, singen Ihre Töne oder Ihren Ton und
lassen noch ein wenig Luft übrig, die Sie dann einfach durch den Mund als kleinen
geräuschlosen Hauch herauslassen, dabei lösen Sie die Artikulationsmuskulatur und den
Bauch.
Nun folgt die Atempause.
Der neue Einatemimpuls kommt dann wieder von ganz alleine.

5. Singen Sie in angenehmer Tonlage

Gesangsübungen und die TonhöheBeim Einsingen sollten Sie Ihre Stimme nicht quälen.
Singen Sie also einfach in einer Tonlage die ihnen angenehm ist.
Natürlich ist es bei Einsingübungen sinnvoll, auch die tiefen und die hohen Lagen ein wenig zu fordern, aber Sie sollten sich nicht nachtigallengleich bis zum hohen c erheben, wenn ihnen das schwer fällt.
Auch die tiefen Lagen müssen Sie nicht herauspressen.
Singen Sie einfach soweit wie es Ihnen angenehm ist und Sie das Gefühl haben, die Stimme leicht und frei einsetzen zu können.
Grundsätzlich gilt, wenn die Stimme weh tut, Sie Halsschmerzen bekommen, haben Sie eventuell Ihre Stimmbänder bereits überanstrengt.
Singen Sie nicht weiter, wenn Sie Halsschmerzen bekommen.
Singen Sie auch nicht bei Halsentzündungen, gönnen Sie sich dann Stimmruhe und gehen Sie zum Arzt, falls die Beschwerden anhalten.
So, ich hoffe dass Sie durch diese Tipps Ihr persönliches Einsingen verbessern können und es Ihnen gelingt, das ein oder andere auch für sich umsetzen.

Lieben Gruß
Dorothea Schmidt


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